Züchtung leistungsfähiger Haarschafe in Mittelhessen
Züchtung leistungsfähiger Haarschafe in Mittelhessen
Im deutschen Nolana-Zucht-Programm ist die Rasse – Braunes Haarschaf – entstanden. Vor der Anerkennung als eigenständige Rasse wurden sie als "Nolana Landschaf" bezeichnet.
Das Braune Haarschaf ging vorwiegend aus Verpaarungen von – Barbados Blackbelly – mit modernen Wollschafrassen hervor. Bei manchen Züchtern kamen in der Frühphase des Zuchtversuches allerdings auch Kamerunböcke zum Deckeinsatz.
Nolanazüchter wollten die Vorteile der hochrahmigen Barbados Blackbelly Schafe, durch ihre recht guten Muttereigenschaften bei hoher Reproduktionsraten mit bis zu 200 %, mit der guten Bemuskelung der Ausgangsschafrassen vereinen. Braune Haarschafe entstanden mit dem Ziel, ein hornloses Landschaf mit natürlichem Fellwechsel zu züchten. Braune Haarschafe sind mittelrahmige Haarschafe mit schmalem Kopf und seitlich angesetzten Ohren. Die Braunen Haarschafe zeichnen sich dadurch aus, dass der Großteil der Tiere nicht nachgeschoren werden muss.
Die Grundfarbe des Haarkleids ist braun bis rotblond. Kopf, Bauch und Beine können sowohl heller als auch dunkler sein. Böcke dürfen einen Sattelfleck tragen und besitzen oft eine Mähne an Kinn und Hals. Braune Haarschafe sind hornlos, Hornansatz wird toleriert, aber im Zuchtbuch mit (ha) vermerkt und kann auf Kameruner im Stammbaum der Ahnen hinweisen.
Das Brunstverhalten Brauner Haarschafe ist in der Regel asaisonal. Die Ablammungen sind leicht, die Muttereigenschaften sind gut. Die Erstzulassung ist mit dem Erreichen von 2/3 des Lebendgewichtes eines ausgewachsenen Mutterschafes möglich. Braune Haarschafe sind robust und für jede Haltungsform geeignet.
Die Rasse Barbados Blackbelly ist ursprünglich auf der karibischen Insel Barbados beheimatet. Auf ihren Segelschiffen brachten Sklavenhändler in früheren Jahrhunderten westafrikanische Haarschafe als Lebendproviant mit in die Karibik. Haarschafe, die unterwegs nicht geschlachtet wurden, gelangten in die Landeszucht. Es wurden auch niederländische und englische Marsch-Schafrassen, vermutlich Vorgänger heutiger Milchschafe, eingekreuzt. Während der englischen Kolonialzeit wurden die Barbados Blackbelly zu einer eigenen Rasse mit gutem Produktionspotential weiterentwickelt. Von Barbados aus ist die Rasse in den vergangenen Jahrzehnten in vielen Ländern eingeführt worden.
Die Bezeichnung Blackbelly, auf Deutsch Schwarzbacke, verweist auf die Fellzeichnung im Gesicht der Schafe, die dem Dachs ähnelt, die Beschreibung "Badger Face" trifft es noch genauer. Die Haardecke ist rotbraun, die Unterseite des Schwanzes, der Bauch und die Innenseiten der Beine sind schwarz, ebenso die Füße, der Unterkiefer, das Maul und die Nase. Beiderseits des Kopfes weisen die Barbados Blackbelly einen schwarzen Streifen auf, der an der Stelle des Hornansatzes beginnend, über dem Auge bis zur Tränengrube oder darüber hinaus verläuft. Böcke haben eine lange, dichte Halsmähne von der Kehle bis zum Bug. Die kleinen Ohren stehen seitwärts ab. Das Fell ist kurzhaarig und ein Wollvlies wird nicht gebildet. In nördlichen Breiten bilden Barbados Blackbelly Schafe ein Winterfell aus.
Barbados Blackbelly werden in Europa als Reinzucht oder in Kreuzungszucht verwendet. Ihre herausragenden Eigenschaften sind hohe Fruchtbarkeit, befriedigende Milchleistung, hohe Resistenz gegen Endoparasiten, gesunde Klauen und der im Vergleich zu anderen tropischen Haarschafen große Rahmen. Weniger gut ist die Konformation, da Barbados Blackbelly im Respirationmodus stehen. Hier tun sich parallelen zu den in Deutschland gezüchteten "Kamerun Schafen" auf, mit denen sie oft verwechselt werden, wegen der ähnlichen Fellfärbung. Im Gegensatz zu diesen sind die Barbados Blackbelly Schafe beiderlei Geschlechts hornlos und bedeutend größer als ihre entfernten Verwandten.
Da die Herdbuchpopulation des Braunen Haarschaf relativ gering ist und das Braune Haarschaf in der ihm zugedachten Rolle, als Landschaf mit Haarkleid, noch keine weite Verbreitung gefunden hat, wurden zur Erhöhung genetischer Diversität auch schon Böcke vom – Coburger Fuchsschaf – eingekreuzt. Schlachtlämmer vom Braunen Haarschaf schaffen es auf Grünland mit rund sieben Monaten das gewünschte Lebendgewicht von ca. 45 kg zu erreichen.
Doch der frühere Zuchtgedanke mit dem Braunen Haarschaf eine wollverlierende Landrasse zu erschaffen liegt bei einigen Züchtern scheinbar nicht mehr im Fokus, wie auf Veranstaltungen ausgestellte Tiere mit erstaunlich schwerer Statur veranschaulichen.
Als Gute Informationsquelle empfiehlt sich die Internetseite des Nolana Verein hier findet man auch ein noch detailierteres Rasseporträt.
Die Schafrassen Braunes Haarschaf und Dorperschaf fungieren als Zuchtbasis für unsere Exlanaschafe.
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